
Überlegungen zur Arbeitswelt: 40 Stunden sind zu viel
Teilzeit, Homeoffice und New Normal – Ein Content-Manager schreibt über seine Erfahrungen im neuen Normal und die Herausforderungen, die das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben mit sich bringt.
Es ist schon seltsam, wie schnell sich das Leben verändern kann. Vor eineinhalb Jahren war ich noch ein vollwertiges Teammitglied in einer Agentur, das jeden Tag ins Büro ging und das Gefühl hatte, Teil von etwas Größerem zu sein. Jetzt sitze ich alleine zu Hause und versuche, meine Arbeit irgendwie unter einen Hut zu bringen, während mein Sohn im Hintergrund lautstark seine Lego-Bauwerke zusammensetzt.
Kollegen, die einen ständig ablenken. Man kann sich seine Arbeitsumgebung selbst einrichten und hat mehr Zeit für die Familie. Aber irgendwie fühlt es sich auch einsam an. Keine Smalltalk-Pausen mit den Kollegen, keine Teammeetings, in denen man die neuesten Projekte bespricht. Stattdessen sitze ich den ganzen Tag alleine vor meinem MacBook und versuche, mich irgendwie zu motivieren.
Wird meine Arbeit wertgeschätzt?
Ich frage mich manchmal, ob ich überhaupt noch wichtig bin für die Agentur. Kann man mich überhaupt noch als vollwertiges Teammitglied betrachten, wenn ich nicht einmal mehr im Büro bin? Ich vermisse das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein und gemeinsam mit meinen Kollegen an Projekten zu arbeiten. Stattdessen fühle ich mich manchmal wie ein kleines Rädchen in einer Maschine, das irgendwo da draußen arbeitet und von niemandem wirklich wahrgenommen wird. Allerdings ist meine Arbeit so wichtig. Kein anderer im Büro kann meine Arbeit machen, das merke ich immer, wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme. Aber weniger Arbeiten wäre schon eine gute Lösung – Teilzeit als Ausweg?
Teilzeit: Ich will weniger schuften!
In meiner aktuellen 40-Stunden-Woche fühle ich mich manchmal regelrecht ausgebrannt und frage mich, wie ich das auf Dauer durchhalten soll. Deshalb denke ich immer öfter über eine Teilzeitstelle nach, vor allem, weil ich das Gefühl habe, dass ich in 30 Stunden pro Woche genauso viel schaffe wie in 40. Eine Teilzeitstelle würde mir die Möglichkeit geben, mehr Zeit für mich und meine Familie zu haben und mich nicht ständig so gestresst und überlastet zu fühlen.
Zudem könnte ich mich vielleicht auf ein paar Projekte konzentrieren, die mir besonders am Herzen liegen und meine Kreativität und mein Engagement voll einbringen. Alles in allem glaube ich, dass eine Teilzeitstelle für mich die ideale Lösung wäre, um ein ausgeglichenes Arbeits- und Privatleben zu führen.
Zu Hause ist wo die Arbeit ist
Ich weiß, dass das Homeoffice für viele Menschen eine Erleichterung ist. Aber für mich fühlt es sich manchmal wie ein Gefängnis an. Eingesperrt in meinem eigenen Zuhause, ohne die Möglichkeit, mich wirklich frei zu bewegen oder soziale Kontakte zu pflegen. Ich vermisse das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein und mich mit anderen Menschen auszutauschen.
Ich beobachte seit einiger Zeit, dass mein Freund ständig seine Arbeitsstellen wechselt, weil er mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden ist. Auch ich kenne das Gefühl von Stress und Hetzerei am Arbeitsplatz und würde auch gerne wechseln, aber ich traue mich nicht. Vielleicht habe ich Angst vor Veränderungen oder fürchte mich davor, in einer neuen Firma nicht zurechtzukommen. Trotzdem bewundere ich meinen Freund dafür, dass er immer wieder den Mut hat, sich auf etwas Neues einzulassen und nicht zufrieden ist mit weniger als dem Besten für sich.
Mein Sohn – mein Ein und Alles
Aber ich versuche, das Beste daraus zu machen. Ich kümmere mich um meinen Sohn, während ich gleichzeitig versuche, meine Arbeit zu erledigen. Ich versuche, das Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie zu finden und jeden Tag ein bisschen besser zu werden.
Es ist nicht immer leicht, aber ich hoffe, dass ich irgendwann lernen werde, wie man das Gleichgewicht hält. Bis dahin werde ich weiterhin mein Bestes geben und hoffen, dass alles irgendwie klappt. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin mit meinen Herausforderungen im Homeoffice und dass viele Menschen ähnliche Probleme haben. Aber manchmal fühlt es sich eben doch so an, als wäre ich ganz alleine auf der Welt und kämpfe gegen Windmühlen.
Ich hoffe, dass irgendwann wieder die Zeit kommt, in der ich ins Büro gehen und mich wieder wie ein richtiges Teammitglied fühlen kann. Bis dahin werde ich weiterhin mein Bestes geben und hoffen, dass irgendwann alles wieder ein bisschen normaler wird.
Maria Schmidtke
Vor allem für Männer ist es schwer, wollen sie doch oft Ernäher sein, aber mir hat das richtig geholfen aus dem Trott heraus zu kommen. Ich habe vor eniiger Zeit auf eine Teilzeitstelle umgstellt und seitdem geht es mir wirklich gut. Ich habe genügend ZEit für mich und meine Familie und fühle mich nicht mehr ständig gestresst und überlastet wie in meiner vorherigen 40-Stunden-Woche. Auch die Arbeitsbedingungen sind viel entspannter und ich kann mich vol und ganz auf meine Projekte konzentrieren. Ich kann nur jedem empfehlen, es auch einmal mit einer Teilzeitstelle zu evrsuchen. Es lohnt sich auf jeden Fall!